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Fleisch und Krebs: muss der Weihnachtsbraten vegetarisch sein?

Die Weltgesundheitsorganisation hat kürzlich “verarbeitetes Fleisch” (Wurst- und Schinkenprodukte, Geselchtes, Geräuchertes) als krebserregend eingestuft, was großes Aufsehen erregt und Verunsicherung in der Bevölkerung verursacht hat. “Rotes Fleisch” (Rind-, Schwein- oder Kalbfleisch) ist laut WHO wahrscheinlich krebserregend. Diese Einstufungen sind wissenschaftlich sicher korrekt, bei richtiger Interpretation erkennt man aber, dass die Aufregung umsonst ist.
Foto: zVg
Laut Doz. Dr. Bernhard Angermayr muss auf den Weihnachtsbraten nicht verzichtet werden.

Sonnenstrahlung, Holzstaub, die Antibabypille, Alkohol und Rauchen gehören laut WHO ebenso wie verarbeitetes Fleisch in die Liste der sicher krebserregenden Stoffe. Die Dosis macht das Gift, wobei von den angeführten Stoffen das Rauchen - auch in geringen Maßen - das Krebsrisiko viel mehr erhöht als z.B. Fleischkonsum. Laut WHO erhöht Fleischkonsum das Krebsrisiko um 17%. Das klingt dramatisch, für Österreich in Zahlen ausgedrückt sieht es aber so aus: Salopp gesagt bekommen 3% der Vegetarier und 4% der Menschen, die Fleisch essen, Darmkrebs im Laufe ihres Lebens (17% mehr von den 3%).

Die Erkenntnisse der WHO ändern nichts an den seit lange gültigen Ernährungsempfehlungen. Man sollte auf eine gesundene und ausgewogene Ernährung achten und Fleisch in Maßen (nicht täglich) analog der Ernährungspyramide essen. Die aktuelle Diskussion sollte aber zum Anlass genommen werden, auf die so wichtige Darmkrebsvorsorge mittels Darmspiegelung hinzuweisen. Eine Darmspiegelung ab 50 Jahren könnte - unabhängig vom Fleischkonsum - aber 90% der Darmkrebserkrankungen verhindern: dann würden statt 3% der Österreicher nur noch 0,3% der Österreicher Darmkrebs bekommen.

In diesem Sinne mein Tipp für die Weihnachtszeit: lassen Sie sich den Weihnachtbraten schmecken, trinken Sie Alkohol in Maßen, vermeiden Sie unnötigen Zucker, machen Sie viel Bewegung und hören Sie als Neujahrsvorsatz mit dem Rauchen auf!

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