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Interview und Gewinnspiel: Ein gelebtes Kasperltheater

Im Zuge seines 40-jährigen Bühnenjubiläums brachte der St. Pöltner Parodist, Kabarettist, Zauberkünstler und Musiker Alexander Bisenz seine Biografie DER BISENZ - "Ein gelebtes Kasperltheater" und eine DVD & CD Box heraus. Unter allen LeserInnen von St. Pölten Konkret werden nun zwei Exemplare seiner Biografie und zwei DVD/CD Boxen verlost, die der Künstler persönlich bei uns in der Redaktion signiert hat.
Foto: Corina Muzatko
St. Pölten Konkret Chefredakteur, Martin Koutny und "Der Bisenz" Autor, Alexander Bisenz - zu gewinnen gibt es 2x1 Buch „DER BISENZ – Ein gelebtes Kasperltheater“ und 2x1 DVD & CD Box.

St. Pölten Konkret: Wie lange waren Sie damit beschäftigt Ihre Biografie niederzuschreiben?

Alexander Bisenz: Im Jänner habe ich die Entscheidung getroffen und sogleich begonnen. Das ganze Projekt mit der Biografie, auch mit der CD & DVD - und das sind ja über 50 Stunden Material von der Best of Show - wurde in etwa neun Monaten abgewickelt. Das Ganze hat auch so schnell passieren müssen, denn ich bin ja meine eigene „Ich AG“ und mir kann es nicht schnell genug gehen. Ich hab mich ja schon tausende Male gekündigt, aber ich stelle mich jeden Morgen wieder neu ein. Das was ich gestern nicht erledigt habe, muss ich morgen machen – das ist leider die Realität. Aber das Wichtigste ist, dass ich es sehr gerne gemacht habe. Beim Schreiben meiner 13 Showproduktionen habe ich das strukturierte Arbeiten ja auch schon vollzogen – ein Buch ist aber noch viel komplexer aufzubauen. Man sitzt oft sieben, acht Stunden da und hat vielleicht drei Seiten fertig. Das ist alles strukturiert und gebaut und gelayoutet –zusammen mit einem sehr guten Grafiker konnte die Gestaltung so umgesetzt werden. Das Buch hat meine Handschrift und zeigt auch viele Gastkommentare von meinen Wegbegleitern. Es war auf jeden Fall eine sehr bewegte Zeit und ich bin froh, dass ich nicht in der Klapse gelandet bin – mein Publikum hat mir Mauer-Öhling erspart. Auch Privat hab ich gut die Kurve gekriegt, denn ich bin glücklich verheiratet und jetzt schon 13 Jahre mit der Marianne zusammen. Aus meinem Sohn ist auch was geworden – er arbeitet in der gehobenen Gastronomie in einem Betrieb in der Wachau und ist DJ. Da er auch Alexander heißt, dachten auch schon welche, dass ich jetzt auch noch den DJ mache – ist aber nicht so, DJ Alexander Bisenz ist mein Sohn.

St. Pölten Konkret: Wie fühlen Sie sich, nachdem sie Ihr Lebenswerk auf Papier gebracht haben?

Alexander Bisenz: Ich bin jetzt erleichtert, dass das Projekt so gut über die Bühne gegangen ist, weil es kann auch vieles Unvorhergesehenes passieren. Das Buch wurde in Österreich gedruckt und gebunden, es ist also ein Österreichisches Produkt und ist dadurch natürlich auch teurer als irgendwelche Billigware aus Niedriglohnländern – aber es ist hochwertig und das schätzen meine Fans.

St. Pölten Konkret: Würden Sie auch Ihr persönliches Leben als Kasperltheater bezeichnen?

Alexander Bisenz: Meine Frau beschreibt das sehr gut im Schlusswort in meiner Biografie, das übrigens auch nicht zensiert ist. Ein Kasperltheater ist generell alles, wenn man das so sehen will – ich versuche meinen Blutdruck mit zunehmendem Alter in Schach zu halten, weil ich mich ja nicht ständig nur aufregen kann. Ich nehme alles mit Humor und versuche mir von allen Themen mein eigenes Bild zu machen. Ich persönlich sehe es auch in unserer Verantwortung die Zukunft zu gestalten und der Jugend eine Perspektive zu geben – das hat zwar jetzt nichts mit „Kasperltheater“ zu tun, aber das ist so ein Teil des Lebenssinns für mich.

St. Pölten Konkret: Wie schauen Ihre weiteren Pläne aus? Gibt’s von Ihnen eine Vorausschau auf 2018?

Alexander Bisenz: In meinem Alter plane ich nichts mehr. Nein Spaß bei Seite – es schaut so aus, dass ich jetzt bis Frühjahr 2018 mit meinem Buch und der DVD & CD auf Promotiontour bin. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ich mit meinem Buch eine Lesetour für kleine Kreise mache , so ca. 70 Personen pro Termin. Das wird aber keine Lesung im klassischen Sinn – ich werde das Buch, und auch noch Hintergrundgeschichten zu den Geschichten im Buch, erzählen. Mir ist dabei wichtig, dass das nicht langweilig wird für das Publikum und dass mich die Personen ganz exklusiv im kleinen Kreis kennenlernen können. Ich achte aber auch in meinem Alter auf Entschleunigung – das ist eigentlich was gutes, was das Alter so mit sich bringt. Beschäftigt bin ich jedenfalls mit meinen Projekten – und darüber bin ich auch sehr froh.

DER BISENZ - "Ein gelebtes Kasperltheater"

Zahlreiche Fotos, Anekdoten, Kommentare und Dokumente, auch Material das hinter den Kulissen entstand, wurden zusammengetragen um das Lebenswerk des Künstlers festzuhalten. Das 240-seitige Buch ist gefüllt mit den beliebtesten Pointen und Sagern, sowie mit vielen Fotos der 40-jährigen Schaffensperiode des St. Pöltner Künstlers. In zahlreichen Parodien schlüpfte er in die Rolle bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Sport und Kunst. Ganz besonders sticht jedoch die eigens geschaffene Kunstfigur „Wurbala Fredl“, die von Alexander Bisenz verkörpert wird, hervor. Als Nörgler, Frustler und Raunzer gilt der teilweise proletoide Wurbala Fredl als Innbegriff der „wahren österreichischen Seele“. Das brandneue Buch die „Bierografie“ von Alexander Bisenz mit „Schnapsbeiträgen“ von Alfred Wurbala und die BISENZ & WURBALA Best of - DVD & CD Box sind ein ideales Weihnachtsgeschenk und ab sofort im BISENZ WEBSHOP unter www.bisenz.at sowie im Handel erhältlich.

Gewinnspiel

Alle Konkret LeserInnen, die unseren Newsletter abonniert haben (Anmeldung unter: stp-konkret.at/newsletter) und uns eine E-Mail an medienservice@st-poelten.gv.at mit dem Betreff „Der Bisenz“ mit der Beantwortung der Gewinnfrage „Wie heißt die Kunstfigur Wurbala mit Vornamen?“, ihrem Namen und ihrer Telefonnummer senden, haben die Chance auf den Gewinn von 2x1 Buch „DER BISENZ – ‚Ein gelebtes Kasperltheater‘“ und 2x1 DVD & CD Box. Einsendeschluss ist der 18. Dezember 2017.

Über sein Leben und Schaffen von der Jugend bis zur Gegenwart: Die St. Pölten Konkret Redaktion im Interview mit Alexander Bisenz:

St. Pölten Konkret: Wann kam Ihnen erstmals die Idee eine Biografie zu verfassen und was war der Auslöser?

Alexander Bisenz: Der Auslöser war eine volle Garage mit 28 Bananenschachteln voller Pressematerial meiner ganzen Schaffensgeschichte. Irgendwann hat sich das dann ganz einfach aufgrund des 40-jährigen Bühnenjubiläums aufgedrängt, dass ich das ganze Material einmal zusammenfasse und eine Zwischenbilanz aufstelle. Da in Biografien sehr oft sehr viel Blödsinn geschrieben wird, da die ja meistens nach dem Ableben der jeweiligen Person geschrieben werden, dachte ich mir ich schreibe sie einfach selber. Vorgesehen war eigentlich, es von einem Journalisten machen zu lassen – der hat es aber vorgezogen, sich nach dem Durcharbeiten der ersten Bananenschachtel zu distanzieren und ins Burnout zu flüchten, weil die ganze Sache sehr komplex war. Der Wahnsinn ist ja, es sind viele Lebensabschnitte inklusive 13 Produktionen drinnen, von der Geburt, zur Kindheit, über den Verlust meines Vaters, von meiner Anstellung als Taglöhner im Wiener Wurstelprater und so weiter. Ich war sehr lange Zauberer für Kinder, dann wurde ich Feuerschlucker, Stimmenimitator und Bauchredner. Das Kabarett habe ich dann irgendwann Mitte der 80er Jahre für mich entdeckt, in den 90er Jahren ist dann auch noch die Malerei hinzugekommen. Ich bin schon 40 Jahre auf der Bühne und es ist erschreckend wie rasant diese Zeit vergangen ist. Es ist in dieser Zeit so viel passiert und man realisiert das in dem Moment gar nicht – aber jetzt, wo alles aufgearbeitet ist, wird mir bewusst was ich alles erlebt und gemacht habe in den letzten 40 Jahren. Mein Buch beinhaltet natürlich Höhepunkte und auch meine Niederlagen, denn es ist ja nicht immer nur das Christkind, das anläutet, viel öfter noch ist es der Krampus. Ich habe also eine Zwischenbilanz gemacht und mein Leben zusammengeräumt – ich weiß jetzt ganz genau was mir nicht gelungen ist und was mir sehr gut gelungen ist. Ich weiß auch, dass ich sehr oft mehr Glück als Verstand hatte – jedoch rückblickend gesehen kann man sagen, dass 90 Prozent Arbeit, 5 Prozent Glück und 5 Prozent Talent ausschlaggebend für meinen Erfolg waren.

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