Zur Navigation Zum Inhalt

Erfolgreiche Enquete zur Aktivierung von Bauland-Reserven

Die niederösterreichische Landeshauptstadt wächst. Zuletzt gründeten im Schnitt rund 800 Personen pro Jahr einen Hauptwohnsitz in der Traisenmetropole. Damit der Druck auf den Wohnungsmarkt nicht zu stark wird, setzt die Stadt spezifische Maßnahmen um das Wachstum gezielt zu steuern und die hohe Lebensqualität erhalten zu können. In diesem Zusammenhang veranstaltete die Stadt gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft die Enquete „Aktivierung von Bauland-Reserven“ und lud Baulandbesitzer, sowie namhafte Vertreter der Bau- und Immobilienbranche zu einem Vortrags- und Diskussionsabend in die Fachhochschule St. Pölten.
Foto: Josef Vorlaufer
Michael Pisecky (SReal Immobilien), Notar Mag. Ferdinand Krug, DI Dominik Mesner (Vermessung Schubert), Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, Stadtplaner DI Jens de Buck und Sparkassen-Vorstandsdirektor Mag. Helge Haslinger referierten bei der Enquete zur Aktivierung von Bauland-Reserven am 23. März 2017 in der Fachhochschule St. Pölten.

Bürgermeister Mag. Matthias Stadler eröffnete die Vortragsreihe und schwor die anwesenden Gäste auf die gemeinsamen Chancen der St. Pöltner Stadtentwicklung ein. Stadler referierte über den Masterplan St. Pölten 2020, die Vorteile der Stadt im Vergleich zu anderen Regionen in Österreich und die erklärten Ziele in den kommenden Jahren. „Die Erhaltung der hohen Lebensqualität in unserer Stadt ist die oberste Prämisse in der Stadtentwicklung“, resümierte Stadler.

Wie dieses Ziel erreicht werden soll, war anschließend Gegenstand des Referats von Stadtplaner DI Jens de Buck. Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) dient hierbei als Planungsinstrument für die kommenden 15 Jahre und ist auf eine Bevölkerungsgröße von bis zu 65.000 ausgelegt. Weiters führte de Buck aus, dass die Stadt über enorme Bauland-Reserven verfügt. Rund 540 ha Bauland warten in St. Pölten darauf, seiner Bestimmung zugeführt zu werden. Als Stadtplaner drängt de Buck auf eine Aktivierung der Bauland-Reserven. Denn Umwidmungen von Seiten der Landesregierung erfolgen ausschließlich bei nachweisbarem Baulandbedarf. In diesem Zusammenhang ist der hohe Baulandbestand gleichzeitig Fluch und Segen für die Stadtentwicklung.

Baurecht: die Zukunft der Bauland-Mobilisierung

Im Anschluss stand die Aktivierung der Baugründe im Fokus. DI Dominik Mesner (Vermessung Schubert) legte dar, welche Schritte und Maßnahmen notwendig sind, um Grundstücke zu vermessen und zu parzellieren und welche Schwierigkeiten hierbei in der Praxis auftauchen.

Notar Mag. Ferdinand Krug referierte über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Bauland-Aktivierung und fokussierte in seinem Vortrag auf das Rechtsinstitut des privaten Baurechts. Analog zur Stadt St. Pölten sind auch private Grundbesitzer berechtigt auf ihren Flächen Baurechts-Aktionen durchzuführen. Der Vorteil des Baurechts liegt darin, dass der Grund im Eigentum des Besitzers bleibt, dieser von einer Wertsteigerung bis zum endgültigen Verkauf profitiert und laufend Einnahmen generiert werden. Der Baurechtswerber genießt durch den Baurechtszins eine wesentlich geringere finanzielle Belastung als bei herkömmlichen Finanzierungsformen.

Einblicke in den Wohnungsmarkt

Wie sich der Wohnungsmarkt in Österreich und speziell in der niederösterreichischen Landeshauptstadt entwickeln wird, beschrieb Michael Pisecky von SReal Immobilien. Er zeichnete das Bild der aktuellen Wohntrends, wie zum Beispiel der Tendenz zu immer kleineren Wohneinheiten und Haushaltsgrößen. Pisecky plädierte darüber hinaus für Verdichtungsmaßnahmen im innerstädtischen Bereich, da diese die Kosten für Wohnbau und die Schaffung der notwendigen Infrastruktur senken und darüber hinaus die Lebensqualität in den jeweiligen Stadtteilen erhöht werden kann.

Den Abschluss der Vortragsreihe machte Vorstandsdirektor Mag. Helge Haslinger von der Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG. Haslinger berichtete über die Entwicklungen der derzeit nachgefragten Wohnformen und strich noch einmal die Vorzüge der Bauland-Aktivierung sowie die Expertise der Sparkasse im Bereich Wohnbaufinanzierung und Projektbegleitung hervor.

Im Anschluss konnten die rund 160 Gäste mit den Wohnbau-Experten über die Aktivierung der eigenen Grundstücke diskutieren und die Ideen für mögliche zukünftige Wohnbauprojekte in St. Pölten besprochen werden.

Mit dem Klick auf den folgenden Button lade ich bewusst Inhalte von der externen Website: stp-konkret.at.