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Traisen wird bei Pottenbrunn naturnahe umgestaltet

Seit geraumer Zeit laufen die Planungen für einen Pilotversuch, den Traisenfluss im St. Pöltner Stadtteil Pottenbrunn naturnahe umzugestalten. Noch im Juli beginnen die Bauarbeiten, die bis Anfang 2018 abgeschlossen sein werden. In die Renaturierung des vier Kilometer langen Teilstückes der Traisen werden 3,2 Mio. Euro investiert.
Foto: Josef Vorlaufer
DI Hannes Gabriel (DonauConsult-Planung u. Bauaufsicht), Ing. Kurt Merkl (Obmann Wehrverband Herzogenburg), Karl Gravogl (Landesfischereimeister), Dr. Hans Kastka (Obmann Fischereirevierverband IV St.Pölten), Bürgermeister Mag. Matthias Stadler (Obmann-TWV), Horst Pollroß (Sekretät-TWV), KommR Dir. Dieter Lutz (Obmannstellvertr. Wehrverband Herzogenburg), Horst Rier (Obmann St.Pölten Wasserwerksgenossenschaft am Spratzerner Wehr), Andreas Gruber (Bauführer Abt. Wasserbau, NÖ. Landesreg.), Johann Kalteis (Fischerei-Graf Sailern), Ing. Franz Permoser (Obmann-Wasserwerksgenossenschaft am Altmannsdorfer Wehr), DI Dr. Jürgen Eberstaller (Planung und ökolog. Bauaufsicht), Harald Rernböck (Fischereiberechtigter), Ing Christian Strohmayr-EVN Naturkraft (Obmannstellvertr. Altmannsdorfer Wehr und Spratzerner Wehr).

Pilotversuch am Computer simuliert

In einem Vorversuch wurde 2014 mittels Computermodellen eine optimale Ausformung des Flussbettes ermittelt, die die ökologischen Anforderungen erfüllt. Dieses Modell soll nun in einem wasserwirtschaftlichen Versuch auf rund vier Kilometern Länge im Bereich von Pottenbrunn umgesetzt und in der Natur getestet werden.
Dabei werden insgesamt sieben Sohlstufen fischpassierbar umgestaltet, acht Sohlstufen bzw. Sohlgurten werden teilweise entfernt. Durch die Umgestaltung soll ein schmäleres, vielfältiges Niederwasserbett entstehen. Insgesamt wird damit ein vier Kilometer langer Flussabschnitt geschaffen werden, in dem sich wieder dauerhaft ein naturnaher Fischbestand entwickeln kann. Der Erfolg der Maßnahmen soll in den nächsten Jahren durch umfangreiche Begleituntersuchungen, insbesondere auch des Fischbestandes, überprüft werden. Regelmäßig wird auch kontrolliert, dass das Projekt zu keiner Verschlechterung des Hochwasserschutzes und der Grundwasserverhältnisse führt.

Fast zwei Jahre Bauzeit

Die Baumaßnahmen beginnen im Juli 2016 und werden bis Anfang 2018 fertig gestellt. Zur Schonung des Fischbestandes ruhen die Arbeiten in der Laichzeit der Hauptfischarten von März bis Juli 2017.

Natur ist der Gewinner

„Bei diesem Projekt ist die Natur der Gewinner. Ab 2018 werden nicht nur die Fische einen naturnahen Lebensraum vorfinden, sondern auch alle anderen Tiere und Pflanzen, die im und am Wasser leben. Aufgrund der Abwässer der Glanzstoff-Fabrik war dieser Abschnitt des Flusslaufes über Jahrzehnte arg belastet. Nach der Stilllegung des Werkes hat sich die Natur wieder erholt und nun wird die Situation neuerlich verbessert. Die Neugestaltung des Flusslaufes der Traisen bei Pottenbrunn ist das größte Renaturierungsprojekt in der Landeshauptstadt. St. Pölten wird bei der Naturvielfalt noch attraktiver“, freut sich der Obmann des Traisen-Wasserverbandes und St. Pöltner Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, der sich sicher ist, dass der Pilotversuch erfolgreich verläuft.
In Summe ergeben sich Gesamtkosten inklusive der Begleituntersuchungen von rund 3,2 Mio. Euro brutto. Das Projekt wird vom Traisen-Wasserverband auf Basis der gesetzlichen Vorgaben durchgeführt, gefördert durch das Umweltförderungsgesetz von Land und Bund, mit finanzieller Unterstützung durch den NÖ Landschaftsfonds, den Traisen-Wasserverband, die Wasserwerksgenossenschaften am Altmannsdorfer Wehr und Spratzerner Wehr sowie den Wehrverband Herzogenburg , den NÖ Landesfischereiverband und den Fischereirevierverband IV St. Pölten. Die Koordination und das Fördermanagement erfolgt durch die Abteilung Wasserbau des Landes NÖ.

Fische sollen zukünftig wieder ausreichend Lebensraum finden und aus der Donau die Traisen hinauf bis St. Pölten und weiter wandern können. Die zahlreichen Sohlstufen an der Traisen sind für Fische aber nicht passierbar und stellen daher Wanderhindernisse dar. Eine Umgestaltung des Flussraumes ist daher unumgänglich. Zudem muss auch in Trockenzeiten wieder ausreichend Wasser in der Traisen fließen. Vor allem im Sommer soll der Wasserstand in den Mühlbächen etwas gesenkt werden, damit der Fluss im Stadtgebiet mehr Wasser führt.

In St. Pölten wurden in der Traisen erst vor kurzem Fischaufstiegshilfen bei der Spratzerner und der Altmannsdorfer Wehr fertiggestellt. Seit längerem bestehen bereits Fischaufstiegshilfen im Bereich des Regierungsviertels. Ein Umgehungsgerinne wurde vor einigen Jahren bei Harland geschaffen.

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