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Muss das denn sein?

Seit März wird wieder am Domplatz gearbeitet. Die Baustelle ist eingerichtet, die Baggerarbeiten beendet, sodass wieder mit vollem Elan mit den archäologischen Untersuchungen fortgesetzt werden kann. Doch die Grabungen polarisieren. Während ein Teil der Bevölkerung diese mit Spannung und Interesse verfolgen, stehen viele BürgerInnen diesen Arbeiten mit Skepsis gegenüber und fragen sich: Muss das wirklich sein?
Foto: Josef Vorlaufer
Das Archäologie-Team erledigt am Domplatz einen harten Knochenjob.

Warum dauert das solange?

Jede(r) – allen voran der Bürgermeister – möchte, dass die Arbeiten so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Bereits bei Beginn der Planungsarbeiten hat man sich aber bei objektiver Abwägung aller Fakten für eine längere archäologische Grabungsphase als letztlich doch die bessere Lösung entschieden. Der Platz soll auch während der Grabungsarbeiten zum Teil als Parkplatz weiter genützt werden können und der beliebte Wochenmarkt nicht verlegt werden müssen.
Die vom Bundesdenkmalamt herausgegebenen geltenden Richtlinien für archäologische Ausgrabungen sind einzuhalten, um eine bestmögliche Dokumentation zu gewährleisten. Es ist nicht erlaubt, hier eine Wertung vorzunehmen. Aufgabe der öffentlichen Hand muss auch sein, seine Geschichte nicht mutwillig zu zerstören. Eine archäologische Ausgrabung ist durchaus vergleichbar mit der Kriminalistik Im Boden liegt ein Tatort vor (Tatort Geschichte). Niemand würde einem Kriminalisten vorschreiben, nach Vorliegen einiger Indizien seinen Tatort nicht weiter zu untersuchen. Ähnlich geht es den Archäologen: Man kann nicht sagen, ich habe schon tausend Skelette, auf die anderen verzichten wir!

Ende in Sicht

Seitens des Bürgermeisters und den Fachleute in der Stadtverwaltung wird alles unternommen, um die Arbeiten im Rahmen des Möglichen rasch abschließen zu können. Aus heutiger Sicht ist gegen Ende 2018 mit der Beendigung der Grabungsarbeiten am Domplatz zu rechnen.

Europaweit von Bedeutung

Die bisher erzielten Ergebnisse sind europaweit von Bedeutung. Das Stadtmuseum St. Pölten und das Grabungsteam bieten daher auch heuer wieder zahlreiche Möglichkeiten an, sich im Detail über die Geschichte unserer Stadt zu informieren: Führungen werden ebenso geboten wie zahlreiche Workshops für Schulklassen. Außerdem wurde eine Facebook-Seite eingerichtet: Grabung Domplatz

Führungen am Domplatz:

Fr, 09.06.2017: Lange Nacht der Kirchen Kinderführungen 16:15 und 17:15, Erwachsenenführung: 18 Uhr
Mi, 21.06.2017 und Mi, 20.09.2017: Themenspaziergang Domplatz – Tatort Geschichte

Workschops

  • "Vom Feuerstein zum Feuerzeug-Urige Geschichten aus der Urgeschichte“
  • „Die spinnen die Römer“…-oder doch nicht?- Auf ins antike Abenteuer!
  • „Ba-(Rock) me…“
  • „Archäologie_Live am Domplatz“
  • „Altstadtrallye"

Anmeldung
telefonisch: 02742 333-2643, Mi. – So. 10–17 Uhr
per E-Mail: museumsleitung@stadtmuseum-stpoelten.at
Für LehrerInnen sind alle Programme natürlich kostenlos.
Workshops und Führungen auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Die Angebote werden den Schulstufen angepasst.

Ein zentrales Projekt der Stadtentwicklung ist die Neugestaltung des Domplatzes und die Erneuerung der Einbauten. Der gesamte Domplatz wurde vom Bundesdenkmalamt zum Bodendenkmal erklärt. Es hat auch verfügt, dass die Mauerreste nicht entfernt werden dürfen, daher ist die Errichtung einer Tiefgarage direkt unter dem Domplatz rechtlich nicht möglich. Um eine tragfähige Schicht für die Oberfläche des neu zu gestaltenden Domplatzes herstellen zu können, müssen unter Einhaltung der geltenden gesetzlichen Bestimmungen die archäologischen Grabungen zwingend durchgeführt werden. Das heißt also, die Grabung ist rechtlich eine zwingende Voraussetzung für die Neugestaltung.

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