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Glasperlen für St. Pöltens Straßen

Von Zebrastreifen über Markierungen von 30er-Zonen bis hin zu Parkplatzbegrenzungen und Leitlinien: Bodenmarkierungen sorgen für Ordnung, Orientierung und Sicherheit im Straßenverkehr. Der Aufwand für die Instandhaltung ist enorm.
Foto: Katrin Schwarz
Manfred Gutman und Gerald Kugler vom städtischen Wirtschaftshof bei der "Straßenmalerei": Rechtzeitig vor Schulbeginn werden Zebrastreifen und Geschwindigkeitsbegrenzungen vor den Bildungseinrichtungen erneuert.

Straßenmalerei nach Norm

Drei Personen sind in der warmen Jahreszeit damit beschäftigt die vielen Bodenmarkierungen auf St. Pöltens Straßen zu erneuern. Zu ihrer Ausrüstung gehören eine Straßenmarkiermaschine und eine Fräsmaschine, 5,5 Tonnen Kalt- und Rollplastik-Farbe in weiß, rot, blau und grün, Schablonen, Spachteln, Pinsel und Farbwalzen sowie diverse Granulate für die Griffigkeit und Reflexglasperlen der M. Swarovski GmbH für bessere Sichtbarkeit in der Nacht.
Allerdings muss nach der ersten Freigabe einer frisch asphaltierten Straße ungefähr ein Monat gewartet werden bis die Bodenmarkierungsarbeiten beginnen können. Denn aufgrund der Ölschicht des frischen Asphalts muss die Straße zuerst eine Zeit lang befahren werden, damit das Rollplastik sich später nicht löst. Bei Beton ist eine noch längere Wartezeit notwendig.
Bei den Bodenmarkierungsarbeiten muss zügig gearbeitet werden, denn die Verarbeitungszeit der Farben beträgt nur 10 bis 15 Minuten. Nach 30 bis 45 Minuten ist der frisch markierte Straßenabschnitt bereits wieder befahrbar.

Regelmäßige Auffrischungsarbeiten

Je nach Verkehrsdichte, müssen die Bodenmarkierungen der Straßen regelmäßig aufgefrischt werden. An hoch frequentierten Stellen, insbesondere auf den Durchzugsstraßen oder bei Bushaltestellen ist alle zwei Jahre eine Erneuerung notwendig. Bei weniger befahrenen Straßen reicht eine Auffrischung alle 4 bis 5 Jahre aus. Auch Beschädigungen oder Aufgrabungsarbeiten sind oftmals Auslöser für notwendige Erneuerungsarbeiten.

Saison- und Nachtarbeit

Das Verkehrsaufkommen in der Landeshauptstadt ist hoch und der Busverkehr muss möglichst ungehindert ablaufen können. Deshalb müssen die meisten Markierungsarbeiten nachts erledigt werden. Die Witterung spielt bei den Arbeiten eine entscheidende Rolle. Ein trockener Boden mit einer Temperatur zwischen 5 und 35°C ist Voraussetzung dafür, dass das Rollplastik für einen längeren Zeitraum am Boden haften kann. Daher erstreckt sich die Arbeitssaison meist von Frühling bis Herbst.

Reflexglasperlen sorgen für bessere Sichtbarkeit in der Nacht

Neben fünf Tonnen Kalt- und Rollplastik werden jährlich auch 600 kg Reflexglasperlen für die Bodenmarkierungsarbeiten benötigt. Das Glas sorgt dabei durch seine reflektierende Wirkung auch bei Nacht für eine gute Sichtbarkeit der Markierungen. „Wir haben die reflektierende Wirkung getestet und sind von der Qualität der verwendeten Glasperlen überzeugt“, sagt Martin Haberl von der städtischen Straßenbauverwaltung.

Rot-Weiß-Rot vor Schulen

Vor den Schulen in der Stadt sorgen 30km/h-Piktogramme und die auffallende rot-weiß-rote Variante des herkömmlichen Zebrastreifens für mehr Aufmerksamkeit bei den FahrzeuglenkerInnen und damit auch für mehr Sicherheit. Vor dem Schulstart werden derzeit viele Markierungen vor den Schulen erneuert.

Auf Bodenmarkierungen achten

„Die VerkehrsteilnehmerInnen müssen sich an die mit den Markierungen ausgedrückte Gebote und Verbote halten, denn zahlreiche Bodenmarkierungen haben eine verbindliche Wirkung. Eine Missachtung kann daher zu einer Bestrafung oder zu schweren Unfällen führen“, rät der Leiter der Verkehrsabteilung im Magistrat Mag. Ernst Schwarzmüller. Bodenmarkierungen helfen bei der Orientierung, sorgen für Sicherheit und gewährleisten die Flüssigkeit des Fahrzeugverkehrs.

Ein Abbiegestreifen auf dem Weg zur Arbeit, die Radfahrerüberfahrt vor dem Freibad oder der Zebrastreifen vor der Schule: Ganz selbstverständlich nutzen wir sie tagtäglich und nehmen ihre Relevanz selten bewusst wahr. Dabei sorgen Bodenmarkierungen sowohl für die Flüssigkeit als auch für die Sicherheit im Straßenverkehr.

Insgesamt 408 Kilometer Gemeindestraßen und 1.100 Kreuzungsplateaus werden in St. Pölten von den Mitarbeitern der Straßenbauverwaltung betreut. Dazu kommen 21.800 Quadratmeter Fußgängerzone, 380 Schutzwege sowie 200 Kilometer Radwege und rund 100 Radfahrüberfahrten kommen noch dazu. Jährlich fallen für die Erneuerung der Markierungen Kosten in der Höhe von 100.000 Euro an.

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