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Gedenktafel für eine akademische Pionierin

Die gebürtige St. Pöltnerin Hedwig Katschinka war die erste Frau in Österreich, die ein Studium an der Technischen Universität abschloss. Die Stadt St. Pölten widmete ihr nun eine Gedenktafel an ihrem Grabmal am St. Pöltner Hauptfriedhof.
Vizebürgermeister Matthias Adl, die Söhne Ulrich und Herwig Christalon, sowie Bürgermeister Matthias Stadler am Grab von Hedwig Christalon (gebürtige Katschinka), wo nun eine Gedenktafel aufgestellt wurde. (Foto: Josef Vorlaufer)

1919 wurden erstmals Frauen für das Studium an technischen Universitäten zugelassen wurden, und zwar an der Universität Graz, die als fortschrittlichste ihrer Art diesbezüglich eine Vorreiterrolle einnahm. Die gebürtige St. Pöltnerin Hedwig Katschinka war dann die die erste Doktorin der Technischen Wissenschaften, die 1926 ihr Studium abschloss.

Sie erblickte 1901 in St. Pölten das Licht der Welt und verbrachte hier auch ab 1956 bis zu ihrem Tod 1988 aber auch ihren Lebensabend. Geboren wurde sie als Tochter von Regierungsrat Ing. Albin Katschinka, damals technischer Leiter der k. u. k. Bahnwerkstätte in Wörth. 1914, als ihr Vater Vorstand des Franz-Josefs-Bahnhofs wurde, übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Wien und begann, ausgestattet mit einer Sondergenehmigung, vorerst ihr Studium der Technischen Chemie an der TU Wien, wo sie mit dem Ingenieurtitel abschloss. Da ein weiterführendes Doktorratsstudium für Frauen in Wien allerdings nicht möglich war, übersiedelte sie an die TU Graz, an der sie am 26.10.1926 (Dissertationsthema: „Zur Kenntnis der Dampfdruckkurven binärer Flüssigkeitsgemische“) als erste Frau promovierte.

Was ihre beruflichen Chancen betroffen hat, erlitt sie das für die damalige Zeit typische Frauenschicksal: zum einen waren in der damaligen Phase der Weltwirtschaftskrise der 20-er Jahre die Berufschancen von Vornherein desolat, zum anderen kamen die offensichtliche Diskriminierungen von Frauen und ein despektierlicher Umgang mit ihnen in hochtechnischen Berufen in den Betrieben dazu. Von diesen Umständen letztlich im wahrsten Sinne des Wortes entnervt, zog sie sich schließlich aus gesundheitlichen Gründen in den elterlichen und später ehelichen Haushalt zurück und übte keinen Beruf aus.

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