Wie Alt und Jung gut gemeinschaftlich wohnen können
Voraussetzung für dieses zukunftsweisende Wohnprojekt ist eine Machbarkeitsstudie wie das Wohnen in generationenübergreifender Gemeinschaft gelingen kann.
Diese Machbarkeitsstudie wird vom Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionforschung an der Fachhochschule St. Pölten im Auftrag der BWS reg. Gen.m.b.H. und der Volkshilfe Niederösterreich / Service Mensch GmbH für das gemeinsam geplante Wohnprojekt durchführt. Dabei sollen vor allem die zukünftigen BewohnerInnen der geplanten Wohnhausanlage befragt und gemeinsam mit Ihnen die Voraussetzungen für ein gelingendes Miteinander der Generationen entwickelt werden. So wird ein wegweisendes Konzept für intergenerationelles betreutes Wohnen entstehen, das neben der Umsetzung im geplanten Projekt auch Vorbildcharakter für weitere Wohnbauten haben soll.
Internationale Best-Practice-Beispiele weisen den Weg
Anhand der Analyse vorbildlicher Projekte intergenerationellen Wohnens, wie etwa dem „Bielefelder Modell“ werden zunächst zentrale Eckpunkte für das Gelingen derartiger Wohnformen dargestellt. Dabei wird auch auf die Erkenntnisse eigener Forschungsarbeiten zu diesem Thema zurückgegriffen. Diese haben deutlich gemacht, dass vor allem die Einbeziehung der BewohnerInnen in Planungs- und Gestaltungsprozesse, sowie die professionelle Begleitung bei Kommunikation und Koordination der notwendigen Unterstützung für das Gelingen derartiger Projekte ausschlaggebend ist.
Zukunftswerkstatt
Am 27. Februar 2016 sind an dem Projekt interessierte potentielle BewohnerInnen eingeladen, von 14 bis 18 Uhr, an einer Zukunftswerkstatt in der Fachhochschule St. Pölten teilzunehmen. Dabei werden die Chancen und Grenzen von generationsübergreifendem Wohnen in Form eines halbtägigen Workshops gemeinsam erarbeitet. Es wird diskutiert, welche baulichen Rahmenbedingungen wichtig sind, welche Möglichkeiten nachbarschaftlicher Hilfe und Unterstützung vorstellbar sind, wo professionelle Angebote der Pflege, Betreuung und Begleitung notwendig sind und was darüber hinaus für gutes Wohnen wichtig ist. Für Verpflegung während der Zukunftswerkstatt wird gesorgt.
Zur Planung von Veranstaltung und Buffet ist eine Anmeldung bis 10.Februar 2016 bei Frau Katharina Auer, MA, FH St. Pölten, unter T: +43 (0) 676 847 228 507 oder katharina.auer@fhstp.ac.at erforderlich.
Eckpunkte und Rahmenbedingungen professioneller Unterstützung
Gemeinsam mit den Projektträgern BWS reg. Gen.m.b.H. und Volkshilfe NÖ / Service Mensch GmbH sowie weiteren ExpertInnen aus den Bereichen Bauen und Wohnen, Gesundheit und Pflege sowie Soziales, werden Eckpunkte und Rahmenbedingungen für das nötige professionelle Unterstützungsangebot von Pflegedienstleistungen, über Koordination und Abstimmung derselben mit nachbarschaftlichen Aktivitäten, bis hin zur Unterstützung gelingender Kommunikation zwischen den BewohnerInnen erarbeitet.
Zentrales Grundstück für Generationen
Die Wohnhausanlage, welche Wohnen in generationenübergreifender Gemeinschaft ermöglichen soll, wird von der BWS auf dem Grundstück Ecke Maximilianstraße -Kerensstraße, auf einer Gesamtnutzfläche von 7.100 m² entstehen. Auf den geplanten fünf Ebenen (Erdgeschoss, 3 Obergeschosse, 1 Dachgeschoss) entstehen ca. 80 bis 100 Wohneinheiten.
„Unser Ziel ist es, dass sowohl SeniorInnen mit potentiellem Betreuungsbedarf als auch jüngere Menschen (wie etwa StudentInnen) und Jungfamilien darin ihre passende Wohnung finden und wechselseitige Unterstützung in Anspruch nehmen können“ erklärt Wilhelm Haberzettl die Intentionen für dieses moderne Wohnprojekt.
Volkshilfe maßgeblich beteiligt
„Wir freuen uns, dass wir bei der Entwicklung des generationenübergreifenden Wohnens unsere Kompetenz einbringen dürfen. Denn das gemeinsame Entwickeln von Lösungen, der respektvolle Umgang, das Ernstnehmen persönlicher Wünsche und das Recht auf Selbstbestimmung sind bei uns wesentliche Bestandteile unserer Dienstleistungsphilosophie“, erklärt Prof. Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe NÖ das Engagement seiner Institution.
Pensionistenverband bringt sich ein
„Wohnen im Alter ist die Herausforderung der heutigen Zeit. Genau hier kann Wohnen in der Gemeinschaft aber einen wertvollen Beitrag leisten. Denn mit zunehmendem Alter kann es unausweichlich werden, die eigene Wohnung oder das Haus mit hohem Aufwand barrierefrei umzugestalten, sofern dies aufgrund der baulichen Gegebenheiten überhaupt möglich ist. Eine Alternative ist dann oft die Übersiedelung in ein Pflegeheim und damit auch an einen anderen Ort. Wohnen mit Betreuungsmöglichkeiten vor Ort ermöglichen einerseits den Umzug in ein Pflegeheim länger hinauszuschieben oder überhaupt zu vermeiden und andererseits im Ort bzw. der Stadt weiter zu bleiben, in dem/der man seine sozialen Kontakte hat. Darum begrüßen wir aus Sicht des Pensionistenverbandes Initiativen wie das intergenerationelle Wohnen sehr“, betont Heidemaria Onodi vom Pensionistenverband St. Pölten.
Die Wohnbauoffensive der Stadt St. Pölten ermöglicht praktische alle Facetten des Wohnens: Innenstadtwohnen, ein Haus mit Garten, Gemeindewohnungen, Genossenschaftswohnungen, Eigentumswohnungen, Wohnen im Grünen usw. und es gibt zusätzlich noch die Projekte „Junges Wohnen“ und „Betreutes Wohnen“. Was bisher noch gefehlt hat ist ein Projekt, das das Zusammenleben von Kindern, jungen Menschen, Erwachsenen und SeniorInnen forciert.
„Die verschiedenen Generationen können viel voneinander profitieren sowie einander helfen und unterstützen“, betont Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, „dass mehrere Generationen unter einem Dach wohnen war früher üblich. In Großstädten gibt es das heute kaum, was vielfach zu Isolierung und Vereinsamung führt und im Alltag für jede der Generationen eine Reihe von Problemen aufwirft. Es freut mich sehr, dass die BWS reg. Gen.m.b.H. gemeinsam mit der Volkshilfe, dem Pensionistenverband und der FH St. Pölten ein Wohnprojekt in generationsübergreifender Gemeinschaft in St. Pölten in der Maximilianstraße errichten wird.“
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