Zur Navigation Zum Inhalt

St. Pöltens Wirtschaft weiter im Aufwind

2018 war das erfolgreichste Jahr der Wirtschaftsservicestelle der Stadt „ecopoint“. Die Gewerbegebiete NOE Central und Harland sind „ausverkauft“. 2019 werden neue Betriebsansiedelungsgebiete erschlossen, auf den ÖBB-Flächen des NOE Central investiert ein Industriebetrieb, stark wie ein Stier, in einen zusätzlichen Standort in der Landeshauptstadt und die Plattform „St. Pölten 2020“ stellt die Weichen für die Zukunft.

Foto: Josef Vorlaufer
Mag. Michael Duscher, Ing. Mag. Johannes Karner, Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, Dr. Josef Wildburger, Mag. Markus Mayer, DI Dominik Mesner und Christoph Schwarz informieren beim Wirtschaftsneujahrsempfang 2019 im Rathaus über die positive Entwicklung der St. Pöltner Wirtschaft.

Der Blick ist in die Zukunft gerichtet
St. Pölten hat sich gemeinsam mit dem Land Niederösterreich um den Titel St. Pöltens als Kulturhauptstadt Europas 2024 beworben. Nach dem gestrigen Hearing, wurde heute im Europahaus Wien von VertreterInnen der Europäischen Kommission bekanntgegeben, dass es alle drei Bewerber für die Kulturhauptstadt 2024 - St. Pölten, Dornbirn und Bad Ischl - auf die Shortlist geschafft haben und somit eine Runde weiter im Rennen um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2024 sind. Die finale Entscheidung, welche österreichische Stadt den Titel schließlich tragen wird, fällt im November.
„Ich freue mich wirklich sehr über die Qualifizierung für die Endauswahlphase und auch darüber, dass es alle drei Bewerber eine Runde weiter geschafft haben. Dadurch steigt die Motivation und der Tatendrang jetzt umso mehr. Bei uns in St. Pölten geht es nun mit vollem Elan weiter, denn es gibt viel zu tun. Ich möchte mich ausdrücklich beim gesamten Team und bei allen St. Pöltnerinnen und St. Pöltnern bedanken, die sich im vergangenen Jahr aktiv in die Vorbereitungen eingebracht haben. Wir brauchen diese breite Unterstützung, um die Stadt gemeinsam nachhaltig weiterzuentwickeln“, so Bürgermeister Mag. Matthias Stadler über die Entscheidung der Europäischen Kommission und den weiteren Verlauf der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2024.
Es wurde aber auch an den Fall gedacht, dass St. Pölten den Zuschlag für die Kulturhauptstadt nicht bekommt: Dann werden die Kernprojekte der Bewerbung trotzdem umgesetzt, sodass St. Pölten in jeden Fall einen kräftigen Turbo bekommt.
Die Plattform „St. Pölten 2020“ hat sich im Dezember des Vorjahres neu aufgestellt und startet mit einem verjüngten Team mit DI Dominik Mesner und seinen Stellvertretern Mag. Daniela Kittel und Mag. Markus Mayer neu durch. Mit einer Mitgliederbefragung wird begonnen, die Plattform für die kommenden Herausforderungen zu rüsten. Zudem wird an der Fortschreibung der Zukunftsvisionen (Masterplan) für die Stadt unter Koordination des ehemaligen Plattform-Obmannes Dr. Josef Wildburger gearbeitet werden.
St. Pölten braucht eine leistungsfähige Verwaltung, denn sie muss die Entwicklung der Stadt vorantreiben, begleiten und unterstützen. Der Ausbau des Rathausbezirks ist damit ein zentrales Projekt für die nächsten Jahre. Vor kurzem wurden neue Räumlichkeiten adaptiert mehrere Durchgänge vom Rathaus in das Nebengebäude Rathausgasse 2 geschaffen und Besprechungsräume unterschiedlicher Größe mit moderner technischer Ausstattung eingerichtet. Somit stehen nicht nur neue Räumlichkeiten für Veranstaltungen sondern auch für die Medienarbeit, wie etwa beim Ö3 Weihnachtswunder, und moderne Büros zur Verfügung.

Erfolgreichstes Jahr für ecopoint
ecopoint, die Wirtschaftsservice der Landeshauptstadt St. Pölten, ist als First Stop Shop für Unternehmer erster Ansprechpartner für potentielle Investoren. Durch die Aktivitäten konnten im vergangenen Jahr 515 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und 465 weitere Arbeitsplätze am Standort langfristig gesichert werden. Des Weiteren ist es gelungen, die letzten Grundstücke in den Gewerbegebieten NOE Central und in Harland zu verkaufen. Somit konnte innerhalb von sechs Jahren die Gesamtfläche von 17 ha an Unternehmen verkauft werden.

Folgende Ansiedelungen und Standortverlegungen sind gelungen:

Bestens „bedacht“
Die Prefa Aluminiumprodukte GmbH plant eine Betriebserweiterung im Süden von St. Pölten. Infolge der sehr erfolgreichen Unternehmensentwicklung in den letzten Jahren und den beschränkten Ausbaumöglichkeiten am Standort Marktl, hat das bekannte österreichische Dach- und Fassadenunternehmen Prefa, mit Hauptsitz in Marktl, Anfang Januar 2019 ein Grundstück im Süden von St. Pölten erworben, um damit eine weitere Unternehmensexpansion zu ermöglichen. Auf einer Grundstücksfläche von 8 ha auf den ÖBB-Flächen des Industriegebietes NOE Central soll bereits im Laufe des Jahres 2020 mit der Produktion begonnen werden. „Mit dieser Investition zeigen wir unser Bekenntnis zum Produktionsstandort Niederösterreich und können damit ein sehr erfolgreiches österreichisches Unternehmen dynamisch weiterentwickeln. Wir werden nicht den gegenwärtigen Produktionsstandort in Marktl aufgeben, sondern mit den neuen Möglichkeiten in St. Pölten erweitern", freut sich der Eigentümer Dr. Cornelius Grupp.
Angelockt wurde Prefa sicherlich auch durch das innovative Fördermodell der Stadt, mit dem optimale Rahmenbedingungen zur Ansiedelung von Industrie-Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt gegeben sind.
Die ÖBB verwerten seit einigen Jahren am südlichen Stadtrand der Landeshauptstadt
St. Pölten eine rund 230.000 m² große unbebaute voll aufgeschlossene Liegenschaft mit Gleisanschluss, die inzwischen sehr großteilig verkauft wurde. „Erfreulich ist, dass wir Ende letzten Jahres davon rund 80.000 m² an das niederösterreichisches Traditionsunternehmen Prefa Aluminiumprodukte verkaufen konnten. Somit stehen nur mehr rund 96.000 m², insbesondere für Logistik- oder Industriebetriebe zur Verfügung“, so Geschäftsführer Johannes Karner von der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH.
„Die ÖBB-Grundstücke sind eine optimale Ergänzung zu den kleinteiligen Flächen, die Ecopoint in St. Pölten vermarktet. Ein wesentlicher ÖBB-Standortvorteil ist die Lage mit nur wenigen Minuten zur Westautobahn bzw. ins Zentrum der Stadt.“

Bundesamt für Asylwesen
Im September 2018 wurde die Außenstelle St. Pölten der Regionaldirektion für Niederösterreich des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl in der Linzer Straße 47 in St. Pölten eröffnet. 50 neue Arbeitsplätze sind hier in der Landeshauptstadt entstanden.

STRABAG bekennt sich zum Standort St. Pölten
Der größte österreichische Baukonzern, plant den Neubau eines Bürogebäudes auf einem ca. 30.000 m² großen Grundstück in der Rautekstraße, im Gewerbegebiet NOE Central-West. Der Baubeginn wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2019 stattfinden.
Der Neubau wird Büroflächen für über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Sozialräume, Werkstätten, Lagerflächen sowie Abstell- und Freiflächen beinhalten. Momentan sind in
St. Pölten mehrere STRABAG-Tochterfirmen an unterschiedlichen Standorten tätig. Zukünftig sollen alle Einheiten im neuen Bürogebäude zusammenarbeiten, um Synergien besser nutzen zu können. 100 Arbeitsplätze entstehen neu.

Deufol verpackt
Im ersten Halbjahr 2018 wurde die neu gegründete Firma Deufol Austria Supply Chain Solutions GmbH/Deufol Austria GmbH in einem Gebäude am Voith Betriebsareal angesiedelt. Dadurch wurden hier zumindest 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein weiterer Ausbau soll den Zuwachs an Mitarbeitern nachhaltig in Aussicht stellen. Das Unternehmen war der erste Betreib, der die im Februar 2018 vom Gemeinderat beschlossenen Förderaktion zur Sicherung des Produktionsstandortes St. Pölten in Anspruch genommen hat.

Schebesta Helmut Wirtschaftstreuhand
Das Traditionsunternehmen unter den Wirtschaftstreuhändern hat im Juni eine neue Zentrale in der Kremser Landstraße eröffnet. 167 Mitarbeiter zählt das Unternehmen nun, 95 davon sind neu.

Neues „Haus56“ der Salzer Gruppe
Aus der ursprünglichen Idee, ein neues, kleines Bürogebäude für die Unternehmen der Salzer Gruppe zu errichten, wurde auf Grund der guten Wachstumssituation der Stadt St. Pölten ein knapp 1.200 m² großes, nachhaltiges Büroobjekt an der Stattersdorfer Hauptstraße entwickelt. In nur 7 Monaten Bauzeit wurde mit dem modularen Baukastensystem von Lukas Lang Building Technologies ein Bürogebäude errichtet, das modernsten Prinzipien der Nachhaltigkeit genüge tut. Bei diesem Gebäude sind nicht nur die Materialen wiederverwendbar, sondern die einzelnen Teile, das Fachwerksgerüst, die Fassade, die Innenwände, etc. Auffällig sind das warme Ambiente mit viel Holz im Innenbereich und die moderne Technik des Gebäudes. Nicht nur die verwitternde Außenfassade aus Lerchenholz sondern auch die Systemteile im Inneren aus Holz und Stahl sind im Wesentlichen aus österreichischer Produktion.
Das Haus56 mit einem Investitionsvolumen von etwas über 3 Mio. Euro ist ein Startschuss für weitere Immobilienaktivitäten im Areal der Salzer Gruppe, die derzeit nicht für die Produktionsunternehmen benötigt werden. Das ganze Areal wird in Zukunft unter Werk31°° vermarktet werden und soll innovativen Firmen eine moderne Heimat bieten.
Neben der Salzer Formtech GmbH, die im neuen Bürogebäude ihre Verwaltung hat, konnten für das Haus56 genannte Objekt mit der Siemens AG NÖ, Siemens Healthcare und der NÖ Glasfaserinfrastrukturgesellschaft mbH neue Mieter gewonnen werden. Somit wurden durch diese Investition zahlreiche Arbeitsplätze am Standort abgesichert und 15 neue bei der Glasfaserinfrastrukturgesellschaft geschaffen.

Längste Motorrad-Gerade Österreichs
Durch einen Grundstückstausch konnte die Erweiterung der Firma Classic Reloaded im Gewerbegebiet Harland ermöglicht werden. Auf einer Gesamtfläche von ca. 11.000m² wird das bestehende Gebäude um weitere 3.000 m² erweitert. Dadurch entsteht eine Nutzfläche von ca. 5.000m², die für den Betrieb von vier Firmen genutzt werden.
Die Firma Classics Reloaded, seit 2010 am Standort, beschäftigt sich mit dem Thema US Fahrzeuge und Oldtimer und hat sich als Fachwerkstätte einen Namen gemacht. Neu seit 2019 ist, dass Classic Reloaded nun auch offizieller Vertragshändler der Marken „DODGE“ und „RAM Trucks“ ist.
Die Firma Bike Factory befindet sich seit 2018 mit einer Fachwerkstatt am Standort und ist offizieller Vertragshändler der Marken BMW Motorrad, Vespa und Piaggio. Zwei weitere Motorradmarken folgen nach Eröffnung der neuen Gebäude.
Die Firma Detlev Louis Motorrad, ein Unternehmen der Warren Buffet Gruppe und Europas größter Outdoor- Motorradzubehöranbieter, siedelt sich hier an. Damit wird das Angebot für Zweiradbegeisterte am Standort St.Pölten komplettiert.
Ein zu diesem Gesamtkonzept passender Restaurantbetrieb wird den attraktiven Standort ergänzen. Auf ca. 600m² und zwei großen Terrassen wird ein breites Angebot an Speisen, Getränken und Cocktails geben.
Insgesamt entstehen im neuen Biker-Paradies am Betriebsansiedelungsgebiet Harland 34 neue Arbeitsplätze.
Dem starken Zweirad-Trend entsprechend, entsteht mit den weiteren Kompetenzzentren Ginzinger am Niederösterreichring 22 und Harley Davidson in der Wiener Straße 211 die wohl längste „Motorrad-Gerade“ Österreichs.


Medizin-Kompetenz
Ebenfalls im Gewerbegebiet Harland gelang durch die Erweiterung des Standortes der Firma Medlog Medizinlogistik und Service Gmbh die langfristige Absicherung der bestehenden Arbeitsplätze.
Das östliche Grundstück daneben haben sich die Betreiber des neuen Primärversorgungszentrums gesichert. Auf der Fläche soll ein adäquater Neubau entstehen, sobald sich der Betrieb dieser völlig neuen Einrichtung eingespielt hat.

Damit ist auch das Gewerbegebiet Harland „ausverkauft“.

Weitere Ansiedelungen
Weitere Arbeitsplätze wurden beispielsweise durch die Ansiedelung von Shiatsu green, dem Institut für Medienarchäologie, der Hopfen-Spinnerei und bei Kem Ardijana Gastgewerbe geschaffen werden. Durch die Betriebserweiterung bei Kranawetter und Heiß GmbH sind ebenfalls zwei weitere Jobs hinzugekommen. Ecopoint unterstützt aber auch Gastronomen bei der Lokalsuche und Jungärzte bei der Suche nach Ordinationsräumen.

Neue Betriebsansiedelungsgebiete werden erschlossen
Nachdem zwei große Betriebsansiedelungsgebiete der Stadt „ausverkauft“ sind, werden nun neue Flächen erschlossen. Flächen für Betriebsansiedelungen in optimaler Lage gibt es in St. Pölten jedenfalls genug und werden nun für die Vergabe vorbereitet:
2019 werden die ersten Schritte zur Erschließung von weiteren 19 ha Betriebsansiedelungsgebiet in Ratzerdorf mit 5 ha Reserveflächen unternommen. Das sehr stark nachgefragte Betriebsansiedelungsgebiet NOE Central im Süden der Stadt wird Richtung Osten nochmals erweitert.
Bereits jetzt liegen neun Anfragen von interessierten Unternehmen für Ratzersdorf vor und das erste Grundstück ist bereits verkauft: Die Paul Rotter GmbH, ein Großhändler im Bestattungswesen, kommt nach St. Pölten und schafft acht Arbeitsplätze.

„Das vergangene Jahr hat wieder deutlich gezeigt, dass wir gut vorausgeplant und investiert haben. Die von uns geschaffenen Rahmenbedingungen werden von der Wirtschaft angenommen und die Investitionen haben sich ausgezahlt“, sagt Bürgermeister Mag. Matthias Stadler beim Neujahrsempfang für die Wirtschaftstreibenden im St. Pöltner Rathaus. „Wir können nun die Früchte unserer Arbeit ernten, viele Unternehmen expandieren, siedeln sich neu an und eröffnen zusätzliche Standorte. Die Grundstücke für Betriebsansiedelungen gehen uns aber trotzdem nicht aus, denn wir haben bereits vorgesorgt und beginnen 2019 mit der Vermarktung und Erschließung neuer Betriebsansiedelungsgebiete. St. Pölten verfügt über fast 200 ha Flächen für Unternehmen. Wir investieren weiter in die Erschließung von Gewerbeflächen, heuer besonders stark in das Areal der ehemaligen Kopalkaserne. Und auch die Wirtschaftsförderung der Stadt wird sehr gut angenommen, denn die Firma Prefa wird in St. Pölten einen zusätzlichen Firmenstandort gründen. Durch die Aktivitäten der Wirtschaftsservicestelle ecopoint wurden zahlreiche Arbeitsplätze abgesichert bzw. neue geschaffen“, so das Stadtoberhaupt weiter.