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St. Pölten baut die Schule der Zukunft

Mit einem in Niederösterreich einzigartigem Konzept sollen die Schulräume der Franz Jonas-Volksschule unter Einbindung der Schulgemeinschaft an die neuesten pädagogischen Unterrichtsmethoden angepasst werden. Die Generalsanierung des Gebäudes um 1,9 Millionen Euro startet im Sommer.
Foto: Josef Vorlaufer
Die Schuldirektorin Ingrid Jäger, nonconform-Architektin Mag. Caren Ohrhallinger, Bürgermeister Mag. Matthias Stadler und Schulamtsleiter Andreas Schmidt , Lic.iur.MBA,MPA präsentierten am 13. Mai 2015 das Projekt "vor ort ideenwerkstatt" zur Neugestaltung der Franz Jonas Volksschule. - Foto: Josef Vorlaufer

Straffer Zeitplan

In den Sommerferien 2015 wird die Franz-Jonas-Volksschule außen generalsaniert. Erneuert werden die Fenster und Portale, die Fassade und die Dachisolierung. Auch der Turnsaal wird mit einer Sonderförderung des Landes NÖ gemäß den neusten gesetzlichen Vorschriften saniert. Um die Schule barrierefrei betreten zu können, wird eine Aufzugsanlage mit fünf Haltestellen (KG bis 2 OG ) angebaut. Flankierend wird schon auf den kommenden Innenumbau im nächsten Jahr an einem Brandschutzkonzept gearbeitet, wobei die Innenraumplanungsfirma eingebunden wird. Die Schätzkosten dieser Maßnahmen betragen 1,9 Mio. Euro.

Parallel dazu soll mit der Ideenwerkstatt begonnen werden: Noch vor den Sommerferien wird der Auftakt zur Ideenwerkstatt stattfinden – das Team von nonconform besucht die Schule und stellt sich und das geplante Vorhaben der Schulgemeinschaft vor. Über den Sommer laufen dann die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungsarbeiten, sodass mit Schulbeginn im September die Workshoptage vor Ort stattfinden können. Auf Basis der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse wird dann unter der Leitung des Architekturbüros „nonconform“ mit der konkreten Planung der Umbaumaßnahmen angeschlossen. Die Umsetzung der baulichen Maßnahmen in der Schule wird im Sommer 2016 erfolgen.

Was ist die „vor ort ideenwerkstatt“?

„Für die beteiligten PädagogInnen, SchülerInnen, SchulmitarbeiterInnen und EntscheidungsträgerInnen ist sie eine neue Art des mit(einander) Redens und der Willensbildung. Entscheidungen werden transparent und unter Einbindung von vielfältigen Interessen getroffen. Alle, die möchten, können dabei sein. Es ist Zukunftsentwicklung, die Freude machen darf. Sie trägt zum gegenseitigen Verständnis bei und ist gemeinschaftsbildend. Durch die umfassenden Möglichkeiten zur Teilnahme (persönlich, schriftlich, alleine, gemeinsam) wird auf die verschiedenen Typen und Bedürfnisse eingegangen“, beschreibt die Architektin Mag. Caren Ohrhallinger von nonconform die Vorgehensweise.

Üblicherweise ist die Akzeptanz des Ergebnisses sehr hoch und führt zu weniger Diskussionen im späteren Planungsverlauf und in der Nutzungsphase. Das Vertrauen in die Verwaltung und Politik wird bei ernst gemeinter Partizipation gestärkt.

Das Team von nonconform zieht für drei intensive Workshoptage nach St. Pölten und und lädt die Beteiligten ein, in lustvoller Atmosphäre und besonderen Gesprächsformaten Zukunft zu entwickeln. Direkt vor Ort wird bereits am Vortag ein Ideenbüro aufgebaut und eingerichtet. Dort arbeitet dann das Team von nonconform und bedient sich einer Vielzahl an Kommunikationsformen und Veranstaltungsformaten (z.B. Arbeiten mit großen und kleinen Gruppen, Suppengespräche, Kurzvortrag, Einzeltermine, Ideenstammtische etc. ) Anfangs besteht die Aufgabe im Sammeln, Strukturieren und (Rück-) Koppeln der eingebrachten Informationen durch gezieltes Fragen, gemeinsame Besichtigungen und Führungen im Gebäude.

Durch das Vermitteln und Moderieren sowie das mitgebrachte Wissen entwickelt das Team in einem geistig-schöpferischen Akt eine mögliche, machbare Strategie im Spannungsfeld von Bedarf, Expertise und Rahmenbedingungen (finanzieller Rahmen, Schulbaurichtlinien). Diese werden im Prozess nachvollziehbar dargestellt, die darin enthaltenen Lösungsvorschläge werden diskutiert. Es werden Pros und Contras transparent abgewogen, Fragen beantwortet und Nachjustierungen vorgenommen.

Am Ende werden die Ergebnisse als „schönsten gemeinsamen Nenner“ nachvollziehbar mittels Worten, Skizzen, Grafiken, Organigrammen etc. in einer zusammenfassenden Präsentation für alle Interessierten aufbereitet. So entsteht binnen drei Tagen eine gemeinsam getragene Lösung, die in einem Festakt präsentiert wird.

Der Antrag zur Umsetzung der Ideenwerkstatt für die Franz Jonas Volksschule wird in der Sitzung des Gemeinderates am 26. Mai 2015 zur Beschlussfassung eingebracht. Der Beschluss zur äußeren Generalsanierung wurde bereits im Jänner 2015 gefasst.

Die Franz Jonas Volksschule feierte im Sommer 2014 bereits das 40-jährige Bestehen und beherbergt im Schuljahr 2014/2015 zwölf Klassen mit 251 Schulkindern sowie vier Nachmittagsbetreuungsgruppen. Das Gebäude ist damit voll ausgelastet.

Die bestehenden Räumlichkeiten des Schulgebäudes stammen aus den 1970ern. Neben der Generalsanierung außen sollen auch im Gebäudeinneren strukturelle und räumlich-organisatorische Änderungen vorgenommen werden, um es für die heutigen pädagischen Anforderungen gut und auch zukunftsfähig auszurüsten. Dazu wird nun eine „vor ort ideenwerkstatt“ unter der Leitung des Wiener Architekturbüros „nonconform zt gmbh“ durchgeführt, um ein neues zukunftsweisendes Konzept für die Umgestaltung auszuarbeiten.
„Entscheidend für die Praxistauglichkeit des Umbaus, also für das sinnvolle und nachhaltige Investition, ist die Beteiligung der ganzen Schulgemeinschaft - Lehrerinnen und Lehrer, weiteres Betreuungspersonal, Schülerinnen und Schüler, Schulleitung und -verwaltung und Hauspersonal (Hauswarte und Reinigungspersonal). Mit ihnen soll eine umfassende Klärung der Ansprüche und Bedürfnisse, der Funktionen und Nutzungen aller Räumlichkeiten erfolgen, auf deren Basis dann eine konkrete weitere Planung aufsetzen kann“, erklärt Bürgermeister Mag. Matthias Stadler das in Niederösterreich einzigartige Konzept der Ideenwerkstatt für die Neugestaltung der Schulräume.

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